Mein beruflicher Weg begann 1995, als ich 17 Jahre alt war.

Nach der Schule machte ich ein freiwilliges soziales Jahr in San Francisco und nutzte die Möglichkeit, im Ausland eigene Erfahrungen zu machen, um zu sehen, was die Welt an Herausforderungen bereithält.

Dort traf ich auf Menschen, die existenzielle Probleme hatten.
Sie lebten mit HIV und AIDS, Suchterkrankungen und Obdachlosigkeit, und benötigten Unterstützung und Begleitung bei den zahlreichen Anforderungen des Alltags.

Die harte Realität der Betroffenen stellte einen starken Kontrast zu meiner bisherigen Lebenswelt und meinen Erfahrungen dar und ich lernte in diesem ganz besonderen Jahr mehr über das reale Leben, als ich je in Deutschland hätte lernen können.

Ich lernte, unabhängig und lösungsorientiert zu handeln, Anteil zu nehmen und Verantwortung zu tragen. Auch erlebte ich, dass durch engagierte und professionelle Unterstützung im Grunde jeder Menschen wieder Hoffnung, Mut und Stärke erfahren kann - sogar in den schwierigsten Lebenslagen.

Später arbeitete ich als Lerntrainerin. Ich unterstützte Kinder und Jugendliche mit Lese-/Rechtschreib-/ und Rechenstörungen.

Mit der schweren Zeit der Corona-Pandemie musste ich mich neuen Herausforderungen stellen, damit ich meine Arbeit weiterführen konnte. Für meine jungen Schützlinge und ihre Familien vertieften sich bestehende Probleme und neue kamen noch hinzu. Isolation und Ausgrenzung, Angst und Hoffnungslosigkeit, Überforderung und Ratlosigkeit wirkten sich in ungekanntem Maße aus – In dieser Zeit dachte ich häufig zurück und erinnerte mich an die Herausforderungen, die ich mehr als 20 Jahre zuvor in San Francisco erlebt hatte. 

Damit schloss sich der Kreis

2022 absolvierte ich meine amtsärztliche Überprüfung vor dem Gesundheitsamt zur Heilpraktikerin für Psychotherapie.
Während meines Studiums machte ich begleitend eine Ausbildung in kognitiver Verhaltenstherapie.

Privat teile ich mein Leben mit meinem wunderbaren Mann und einem kleinen Wellensittichschwarm im herrlichen Bergischen Land.